Buchvorstellung: Wenn meine Haare sprechen könnten von Dayan Kodua


Illustriert von: Nicole Gebel

 

Die Geschichte


Das Buch erzählt von einem Schwarzen Mädchens namens Akoma, die eines Tages traurig aus ihrem Schulausflug zurückkehrt, denn während des Ausfluges wird ihr ungefragt in die Haare gefasst. Ihre Freunde versuchen vergeblich, Akoma aufzuheitern, also erzählt sie zu Hause von dem Vorfall. Der Vorfall führt neben Trauer auch dazu, dass sich Akoma nun für ihre Haare schämt. Doch ihre Eltern lassen sich schönes einfallen, um Akoma zu trösten und sie wieder stolz auf ihre Afrohaare zu machen. 

 Das Buch erzählt eine Alltagsgeschichte für viele Schwarze Menschen. Auch im Erwachsenenalter wird man immer wieder mit Menschen konfrontiert, die einem ungefragt in die Haare fassen. Und jedes Mal steht man verdutzt da und stellt sich die Frage: Wie reagiere ich jetzt darauf? 

Deshalb fand ich die Geschichte sehr berührend. Sie erklärt Schwarzen Kindern nicht nur, warum Menschen ungefragt in ihre Haare fassen, sondern wie man damit umgehen und für sich einstehen kann. Viel wichtiger ist aber, dass das Buch die Schönheit von Afrohaaren darstellt. Es werden verschiedene Afro Frisuren wunderschön illustriert. Im Anhang des Buches geht es auch um die Geschichte von Afrohaaren und mehreren verschiedenen Styles. 

Was mich auch sehr gefreut hat, zu sehen, war die Diversität aller Charaktere des Buches. Es werden nicht nur Schwarze Kinder repräsentiert, aber auch POCs.

Das Buch ist deshalb für alle Kinder zu empfehlen, vor allem Schwarzen Kindern. Für Schwarze Kinder ist das Buch wichtig, denn es schafft Selbstbewusstsein und stärkt die „Schwarze Selbstverständigkeit“. Vor allem Kinder bemerken schnell und stark, dass sie benachteiligt werden in einer weißen Mehrheitsgesellschaft, können sich aber noch nicht erklären, weshalb das so ist. Deshalb ist es wichtig für sie Medien zu haben, in denen sie repräsentiert werden, um deren Selbstwertgefühl zu stärken.

Für nicht schwarze Kinder ist dieses Buch aber auch sehr wichtig, denn es bringt Verständnis für Schwarze Mitmenschen und hilft Kindern rassismusfreier aufzuwachsen. Es zeigt auf eine schöne Art und Weise, welche die Grenzen von Schwarzen Menschen sind und erklärt viel über die Schwarze Haar Kultur. 

Auch ich wünschte, ich hätte schon als Kind so ein Buch gehabt. Es ist auch für Schwarze Erwachsene zu empfehlen, denn es ist eine sehr schöne und berührende Lektüre, die das innere Kind glücklich zurücklässt. 

Zusammenfassend, ist dieses Kinderbuch für Kinder und Erwachsene: Empowerment pur!
Happy Black History Month!

 

Die Autorin: Dayan Kodua


Dayan Kodua ist eine deutsch-ghanaische Autorin, die auch noch Schauspielerin, Sprecherin und Gründerin des Gratitude Verlags ist. Zu ihrer literarischen Leidenschaften gehören vor allem Kinderbücher, denn sie findet es wichtig Kinder auf ihre innere Stärke aufmerksam zu machen. Zudem engagiert sich Kodua für BiPoc (Black, Indigenous & People of Colour). Deshalb rief sie 2014 den Bildband „My Black Skin: Schwarz. Erfolgreich. Deutsch“ ins Leben. Auch mit ihrem Gratitude Verlag möchte sie anderen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit geben, diverse Geschichten zu publizieren. Dayans Kinderbücher wie „Wenn meine Haare sprechen könnten“ und „Odo“ repräsentieren auch Schwarze Kinder, wodurch sie Diversität in eine weiße Kinderbuchwelt bringt.